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Lanckisch-Obelisk

Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23433]
Lanckisch-Obelisk (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Peter Knüvener (RR-R)
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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Schwarz gefasster dreieckiger Obelisk, zur Ausstattung des Besserschen Grufthauses auf dem Klosterhof gehörend. Insgesamt schlichte, aus Brettern gefügte Arbeit. Inschriften stark verblasst. Ähnlich wie bei den Epitaphien findet sich eine Memorial- und eine Stifterinschrift. Anstelle der Wiedergabe eines Bibelzitats, üblicherweise des Themas der Leichenpredigt mit entsprechender bildlicher Darstellung, findet sich hier ein Rosenbild mit einem poetischen Text.
Zur Person/Familie: Die Bessersche Gruft wurde 1696 durch den Kauf- und Handelsherrn Christian Besser auf dem Klosterfriedhof errichtet (siehe auch der Beitrag von Thorsten Pietschmann in diesem Band). Die Stele erinnert an dessen früh verstorbenen Enkel Christian Ehrenfried von Lankisch († 1737) aus der Familie seines Schwiegersohns, des Stadtphysikus Gottlob Christian v. Lanckisch (1684–1751). Sein Großvater väterlicherseits war der Zittauer Morgenprediger an der Klosterkirche, Gottfried Christian von Lanckisch. Eine Leichenpredigt hat sich in der Christian Weise-Bibliothek erhalten (Altbestand CWB Zittau: Zitt 71/1848, 281). Dieser Christian Ehrenfried (* 11. Mai 1719) kam nach erfolgreichem Privatunterricht ans Zittauer Gymnasium. Der damalige Direktor des Gymnasiums, Gottfried Polycarp Müller, bescheinigt ihm in seiner Nachrede Erfolge auf den Gebieten der Sprache, der Redekunst und der Historie. Nach kurzer achttägiger Krankheit starb er mit gerade mal 18 Jahren am 4. Februar 1737 vermutlich an einer Lungenentzündung („Aber eine gefährliche Brust=Kranckheit, so mit außerordentlichen Hitze verbunden war, legte ihn 8. Tage auf daß Siech=Bette:“). Er war nicht der einzige Lanckischspross, den ein früher Tod ereilte: Auch die beiden Schwestern seines Vaters – Magdalena Sophia († 1681 mit 16 Tagen) und Christiana Sophia († 1710 mit 16 Jahren) – waren früh gestorben. Sein Leichnam wurde nicht bei der Familie von Lanckisch bestattet. Da er ein recht enges Verhältnis zu seinen Großeltern mütterlicherseits hatte, („… genoße er viele Liebe: die er auch mit besonderer Danckbarkeit erkannte.“), verwundert es nicht, dass er, drei Jahre nach seinem Großvater Christian Besser gestorben, an dessen Seite in der Besserschen Familiengruft beigesetzt wurde. Seine Großmutter mütterlicherseits, Christiana Sophia Besserin, geborene Möllerin, ist auch die Stifterin dieser Stele. Die enge Beziehung zwischen Großmutter und Enkel wird anhand der Inschrift deutlich.
Kommentar: In seiner Art steht der Obelisk heute in Zittau allein. Ein weiteres hölzernes Gedächtnismal aus einem Grufthaus ist die Tafel für die Geschwister Kühn. Solche eher schlichten Denkmäler muss es in großer Zahl gegeben haben, wie die umfangreich erhaltene Ausstattung der Göhlschen Gruft auf dem Kirchhof in Niederoderwitz nahe Zittau verdeutlicht, doch wurden sie im Laufe der Zeit – nicht zuletzt, weil sie nicht fest installiert waren – beseitigt oder gingen durch Vandalismus verloren.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung

Maße

Länge
188 cm
Breite
59 cm
Höhe
36 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 79
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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